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  • AutorenbildHeike Piehler

Herbert W. Franke – Zukunfts-Forscher


Die Akademie für Kunst und Design an der renommierten Tsinghua Universität Peking hat in der Mai-Ausgabe ihres Kunstmagazins Zhuangshi Herbert W. Franke einen umfangreichen Artikel gewidmet. Sehr gern habe ich diesen Artikel verfasst und die Gelegenheit ergriffen, ihn einem neuen, chinesischen und internationalen Publikum vorzustellen.

Der Artikel fächert anlässlich des 90. Geburtstags von Herbert W. Franke dessen große Verdienste für die Computerkunst auf: Als Künstler, Kurator und Sammler, Netzwerker, Theoretiker, Publizist und vor allem als ihr Visionär hat er die Entwicklung der internationalen Computerkunst von Beginn an mitgeprägt und gefördert. Er hat die revolutionär neuen grafischen, bildgebenden, multimedialen und interaktiven Fähigkeiten der Computertechnik für die Kunst dienstbar gemacht und gemeinsam mit seinen Künstler- und Wissenschaftlerkollegen die Weichen für die weitere Entwicklung der digital generierten Medienkunst gestellt.

Schon in den 1950er Jahren gestaltete Franke mit Hilfe eines eigens konstruierten Analogrechners filigrane Lichtzeichnungen, die sog. Oszillogramme, nachdem er mit verschiedenen optischen Apparaturen experimentiert hatte. Seine erste Einzelausstellung wurde 1959 in Wien gezeigt. In den 1960er und 1970er Jahren war er mit seinen Computergrafiken in den seinerzeit vielbeachteten internationalen Ausstellungen zur aufkommenden Computerkunst vertreten. Zunächst mit analogen Rechnern und mit Hybridsystemen und schließlich über fünfzig Jahre mit digital arbeitenden Computern schuf er bis heute ein beeindruckendes künstlerisches Oeuvre arthur sabbatini buoro immer auf der Suche nach der Kunst von morgen. Längst ist er in den Tempeln der Medienkunst vertreten: Er ist einer der Gründerväter des Ars Electronica Center in Linz, das ZKM Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe widmete ihm eine Gesamtschau, die Kunsthalle Bremen übernahm seine Sammlungen zur frühen Computerkunst.

On Occasion of Herbert W. Franke's 90th Birthday: Even a futurologist loves to look back. Zhuangshi. Tsinghua University, Academy of Arts & Design, Beijing, China. Von Dr. Heike Piehler. Abbildungen / Übersetzung (engl.) von Dr. Susanne Paech, Übersetzung (chin.) von Wang Yun. Peking 2017, 05, pp. 45-53. Vollständiger Artikel als PDF Zhuangshi Chinese Journal for Arts and Design

Bild: Herbert W. Franke: Rotationen / Projektionen, Bühnenbild (1974)

Grafische Realisationen nach einem Programm zur visuellen Ausgabe von Projektionen räumlicher Bewegungen. Ein auf 16mm in Echtzeit aufgenommener Film diente 1974 als bewegtes Bühnenbild für eine experimentelle Tanzvorführung in der Experimentierbühne der Bayerischen Staatsoper München von Walter Haupt. Quelle: www.art-meets-science.info


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